Fernsehbeitrag (6:40 min)
“ … Adorno meinte über Auschwitz könne man keine Gedichte schreiben, Leon Wieseltier, der Kulturredakteur der jüdischen Zeitschrift The New Republic sagte, seine Vorstellungswelt höre an den Türen zu den Gaskammern auf. Wenn wir uns schlimmstes Grauen nicht vorstellen sollen, es uns verschlossen bleiben muss aus Pietät mit den Opfern, dann wird es vergesssen.
Wie überlebt man ein Massaker, bei dem alle brutal ermordet werden? Die Mutter, der Vater, Bruder, Schwester und Nachbarn. 1200, alle tot. Nur einem lassen sie leben. …
Das Massaker fand statt in Sierra Leone, in Westafrika. Angezettelt von bis heute Unbekannten. Zeitgleich wütete der verurteilte Massenmörder und Warlord Charles Taylor in der Region. Manche konnten solche Traumata überleben, vielleicht weil es doch Menschen gibt, die versuchen über das Schreckliche Gedichte zu schreiben. Oder im Falle des Projektes Black.Light Comics zu machen. … “
Tina Mendelsohn,
3Sat, Kulturzeit, 26. Juni 2012