Listen to the Echo – William Kentridge

4.9.2025 – 18.1.2026
Museum Folkwang


Seit vielen Jahren widmet sich William Kentridge auf poetische Weise gesellschaftlichen und politischen Themen, die nicht nur in seinem Heimatland Südafrika von großer Relevanz sind. International bekannt wurde Kentridge in den 1990er Jahren mit animierten Kurzfilmen, die auf Kohlezeichnungen basieren und politische mit persönlichen Geschichten verflechten. Zeichnungen bilden bis heute die Grundlage seines vielseitigen Schaffens, das auch Inszenierungen für die Opernbühne und die Konzeption eigener Bühnenstücke umfasst.
Zum 70. Geburtstag des Ausnahmekünstlers präsentiert die Ausstellung Trickfilme und Multimedia-Arbeiten, Zeichnungen und Grafiken sowie Skulpturen und Tapisserien aus über vier Jahrzehnten. Ein Schwerpunkt liegt auf Werken, die sich mit der wechselvollen Historie des Ruhrgebiets verknüpfen lassen. Werke zum Aufstieg und Niedergang der Montanindustrie oder zum Kolonialismus bilden einen Resonanzraum für die Reflexion regionaler Ereignisse. Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit William Kentridge und in Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.


Listen to the Echo
The Great Yes, The Great No

„Wenn sie mich töten gebt nicht auf“ – Alexej Nawalny, never forgotten


that Putin isn’t immortal, that at some point this regime will come to an end. Alexej Navalny was the symbol of a beautiful Russia of the future, a happy Russia of the future. …when that symbol was gone, I started to feel much worse. But we’re still living. We can’t give up.

Konstantin A. Kotov

Alexej Navalny – † 2024 february 16th

 

What Natural Intelligence Looks Like – Scott Samuelson



Let’s try to imagine Ribera in the process of making this painting. He looks at live models, probably at an actual blind man. He studies prints, sketches, fusses with his paints, maybe takes a walk. He sleeps on it. He chats with a friend and lights on an approach: a blind man exploring a sculpture by feeling it. He hurries back to his studio and begins to paint. He notices more about his subject, makes a mistake, fixes it. He holds up a jar of paint—no, that one would be better. Somewhere in this process, I imagine, it dawns on him that he’s doing the same thing as the blind man. (Maybe this is why he decides to put the painting on the table—though the painting is also a powerful visual reminder for us that there are always limits to our engagement with the world.)

3quarksdaily

Was Nina wusste – David Grossman



Drei Frauengenerationen, und doch ein einziges Schicksal. In Grossmans Buch dreht sich alles um die Folgen des Todes von Milos für dessen Frau und die Tochter und damit auch für die Enkelin Gili, die erst achtzehn Jahre nach der jugoslawischen Tragödie geboren wurde. Trotzdem lebt auch sie in deren Schatten, denn als kleines Kind war sie von ihrer Mutter Nina verlassen worden, die selbst dasselbe Kindertrauma erlitten hatte…

Für Vera Bruck gibt es ein reales Vorbild: die 2015 im Alter von 97 Jahren gestorbene Eva Panic-Nahir, über ihre letzten beiden Jahrzehnte hinweg eine Freundin von Grossman, die ihm ihre Lebensgeschichte immer wieder erzählt hat. Sein Roman nimmt sich viele Freiheiten bei der Zeit nach 1951, doch im Zentrum bleibt die unlösliche Liebe zu Milos, der in Wirklichkeit Rade hieß. Im Roman sagt Vera ihrem zweiten Mann: „Jede Nacht werde ich dir erzählen von ihm“, und so hielt ihr Vorbild es im Freundeskreis. Ein anderer bedeutender Schriftsteller, Danilo Kis, war auch fasziniert von Eva Panic-Nahir und wollte ein Buch über ihr Leben schreiben, nachdem er sie 1989 in Israel kennengelernt hatte. Doch daraus wurde nichts; Kis starb noch im selben Jahr. Womöglich hat der frühe Tod des großen jugoslawischen Autors uns erst das Buch seines großen israelischen Kollegen geschenkt. Wer hätte schon gegen ein Werk von Kis anzuschreiben gewagt?

Was David Grossman mit diesem Buch leistet, entzieht sich der Beschreibung in Worten, weil es in der liebenden Härte gegenüber seinen Figuren dem entspricht, was Vera getan hat. Man muss „Was Nina wusste“ lesen, um etwas vom Unbegreiflichen zu wissen.

Als die Liebe gehärtet wurde – Andreas Platthaus | FAZ

Was Nina wusste

february 2025


Bohai | first layout

tomato, chili, capsicum | first seeds

february 21st

february 20th
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„Es gibt kein Ende der Erinnerung“


In einem Wohnhaus in Odessa findet man heute, etwas versteckt, ein kleines Holocaust-Museum. Dort, in einer Vitrine hinter Glas, liegt ein armlanges Stück eines dicken Seils. Das Foto, das ich vor einiger Zeit davon gesehen habe, hat mich nicht mehr losgelassen.

Lieber Herr Schwarzman, vor vier Jahren haben wir uns beim Gedenken in Babyn Jar getroffen. Als wir uns gestern wiedersahen, haben Sie mir die Geschichte dieses Seils erzählt. Es ist der einzige Gegenstand, der heute noch an ein Mädchen aus Odessa erinnert. Das Mädchen hieß Rosa. Rosa ging noch zur Schule, und sie hatte einen guten Freund, Jakow. Sie beide teilten die Schulbank.

Rosa war 16 Jahre alt, als sie im Herbst 1941 ermordet wurde. In jenen Tagen und Wochen wurden tausende jüdische Kinder, Frauen und Männer in Odessa getötet oder aus der Stadt in Ghettos in der Umgebung getrieben. Als Rosa erhängt wurde, einzig und allein, weil sie Jüdin war, sah ihr Freund Jakow sie sterben. Eine Woche lang ließ man sie am Strick hängen. Jakow sah ihren Leichnam und konnte nichts tun. Als man ihren Körper endlich abnahm, blieb nur dieser Strick zurück. In seiner Verzweiflung und Trauer nahm Jakow ihn mit – das Einzige, was er als Erinnerung an seine Freundin bewahren konnte. Ein Stück des Stricks, der ihr den Tod brachte.

Viele Jahre später kam ein alter Mann mit einer alten Tasche in das Museum in Odessa, das Sie, Herr Schwarzman, gemeinsam mit anderen gegründet hatten, um die Erinnerungen der Überlebenden der Shoah zu sammeln und zu bewahren. Der, der da kam, war Jakow. Er brachte Ihnen den Strick, erzählte die Geschichte von Rosas Ermordung und sagte: „Jetzt kann ich ruhig sterben, weil meine Jugendfreundin eine würdige Erinnerung hat.“ Zwei Monate später starb er.


29.1.2025 | Deutscher Bundestag:

Frank-Walter Steinmeier

Roman Schwarzman

 

Wucht der Verletzlichkeit

Deutschlandfunk

…die Sängerin Eefje de Visser aus den Niederlanden

Weekenden incl.

In our Hands – Joshua Craze and Wolf Böwig | BLP for Mouse Magazine


You sent me four images for my trip, and I thought of them like charms, meant to keep me safe. I was to go to Juba and then head to the South Sudanese border with Darfur, before plunging into the war that raged to the north. On the plane from Nairobi to South Sudan’s capital, I kept staring at your images on my laptop screen, as if I were a detective investigating a crime scene. There were two collages and two photographic polyptychs. What hidden logic led you to send me these pictures, and not others? I closed my laptop before the plane banked down over the Nile; the internal relationship between the images, still mysterious to me.


I arrived in Juba on Valentine’s Day, to be greeted by a public letter from a leading South Sudanese politician, accusing me of being in the pay of the rebels. As a precaution, I spent the night at my hotel, and looked, once again, at your images, which transported me through time. I suddenly remembered the sadness of a demobilized Mende militia fighter sitting disconsolately in his carpentry workshop, surrounded by garbage. Soon, other memories emerged. Of scholars trapped in the binary brutality of the war on terror. Of sorcery and spells, proven and alleged. Of violence, abstract, and all too concrete.

The next day, the poisoned letter was followed by a front-page denunciation in a newspaper run by the National Security Service. Then the surveillance started. I had to cut my trip short, and never got to Darfur, but I travelled nonetheless. Sat in my hotel room, I tried to work out the plot against me. Was there a real threat? How far up did this go? Was I simply being paranoid? Lying awake at night, I mapped cartographies of potential violence: the checkpoints on the way out of the city, the quickest way to the border, the desolate stretches of road on the way there. By 4am, I needed to get out of my head, and so looked once again at what you had sent me. Through your images, I went to other borders and other times. Your pictures helped me make a different sort of map. An escape route.


Mouse Magazine
3quarksdaily

notes | artist@memory & 1m² Menschenrecht

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Begleitprogramm Bethlehem

30.8.
Ausstellungseröffnung mit Chören der Gesamtkirchengemeinde
inhaltliche Einführung, N.N. | Friedensbeauftragte der Landeskirche und Kunstsabteilung
ab 18Uhr

31.8.
Wort & Musik | Abendgottesdienst
18Uhr

3. 10. 17. 24.9.
Filmreihe von Amnesty International

6.9.
„say their names“ | zu jeder vollen Stunde werden je fünf Minuten die Namen
der Gestorbenen an den EU-Außengrenzen verlesen
0 bis 0 Uhr

13.9.
„über Gewalt berichten“ | Animation und Diskussion
19 Uhr

20.9.
Lesung | N.N.
19Uhr

28. 9.
Finissage | Abendgottesdienst
18 Uhr

-4-



exhibition Hannover | update

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Der entführte Westen – Milan Kundera



Eine Kultur, die kein Privileg der Eliten war, sondern der lebendige Wert, um den sich das Volk scharte. Er erweiterte seine Reflexion auf das kulturelle Erbe Mitteleuropas insgesamt, mit dem „großartigen“ Ungarischen Volksaufstand von 1956 und den polnischen Aufständen von 1956, 1968, 1970. „Mitteleuropa, maximale Vielfalt auf minimalem Raum.“

Das Drama Mitteleuropas wird von dem des Westen begleitet, der es nicht sehen will und der das Verschwinden Mitteleuropas nicht einmal bemerkt hat; der die Tragweite nicht erfasst, weil er sich selbst nicht mehr in seiner kulturellen Dimension denkt. Die Einheit Mitteleuropas beruhte im Mittelalter auf dem Christentum, dann in der Neuzeit auf der Aufklärung.

Der entführte Westen

 

essays 12|24 – 01|25 for Black.Light revisited


chapter 2

Black.Light – both original and revisited – speaks to exceptional encounters. Here’s a vast gallery of mostly anonymous people of whose existence we would not have any prior idea until we stumbled upon them and their extraordinary lives in Nimba, Pujehun, Kailahun, Bombuna. “I was only in the wrong place at the wrong time”, the Senator Aloysus Dolo declared to the Truth and Recollection Commision of Liberia after the war, rejecting accusations that he recruited and commanded child soldiers. Maybe that’s how Black.Light unfolded – certainly when Wolf and I fell into Dolo’s checkpoint in Nimba towards the end of the war, when he was still known by his nom de guerre, General Peanut Butter. 

Dolo’s remarkable reflection on war as state-unbuilding, edited from a recording I made when he retained us as “guests” in his commanding post, is one of the strongest voices in BLP, bridging the narrative to Dasia, Prince, Etwina and many others. Dolo, loyal to Taylor till the end of the war, is an eloquent voice of evil, inasmuch evilness is defined by loyalties gone wrong (that’s the legal reasoning essentially followed by the Special Court for Sierra Leone on prosecuting Taylor himself). Did it make a difference to publish this and other stories in European newspapers, within the short cycle of frontline reporting? I guess, back then, we thought it did, at a certain level – our contribution to shape a certain segment of enlightened public opinion, as defined (then) by the readership of “reference” publications in Berlin, Paris, Zurich, Lisbon



Operation No Living News
Pedro Rosa Mendes
12|24
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Rojava, never forgotten | Vienna december 2011


Tenya gorrekem le rêy xêllan bêNizîk hewargey Caf u Goran bêTenya gorrekem le rêy xêllan bêNizîk hewargey Caf u Goran bêKêlêkî berzîş beqed ballay ŞemKêlêkî berzîş beqed ballay ŞemLe jûr serim bê, bê zyad u bê kemLe jûr serim bê, bê zyad u bê kemAxxx, Yaran wesyetim eme bê latanHerçen kewtûme dure willatanAxxx, Yaran wesyetim eme bê latanHerçen kewtûme dure willatanAqêkîş wêney taqî broy ewKe sucdegah-i gyanim bê be şewAqêkîş wêney taqî broy ewKe sucdegah-i gyanim bê be şewBinusin be xwên, cergî ser kirdûmBinusin be xwên, cergî ser kirdûmKe min be tîrî destî Şem mirdûmKe min be tîrî destî Şem mirdûmAxxx, Yaran wesyetim eme bê latanHerçen kewtûme dure willatanAxxx, Yaran wesyetim eme bê latanHerçen kewtûme dure willatan

Wali Dewana
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