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The Black Swans
Through a panel of glass in the back of a wagon
the country went past. You clean your weapon,
make camp, drive around, stand guard, stand down.
Sit with a gun in your hand and you thumb up your arse.
Or you try to get a shot at – just for a laugh.
Nineteen, fighting the boredom, wearing a blue lid.
Then one day the kid who gets smokes for the lads
walks into the woods and never comes back.
Then one day the Black swans drive by in a van –
a death squad of Bennies in bobble hats, wielding Kalashnikovs,
smirking, running their fingers across their throats.
Not to be checked or blocked. A law unto themselves.
Walk in the valley. Walk in the shadow of death
in the wake of the Black Swans, treading the scorched earth.
Houses trashed and torched. In the back yard
a cloud of bluebottles hides a beheaded dog.
This wonan won´t talk, standing there open-mouthed,
tied to a tree, sliced from north to south.
In the town square, a million black-eyed-bullet-holes stare
and stare. Crows lift from the mosque. Behind the school,
flesh-smoke – sweet as incense – rises and hangs
over mounds of soil planted with feet and hands.
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Love after Love
The time will come
when, with elation
you will greet yourself arriving
at your own door, in your own mirror
and each will smile at the other’s welcome,
and say, sit here. Eat.
You will love again the stranger who was your self.
Give wine. Give bread. Give back your heart
to itself, to the stranger who has loved you
all your life, whom you ignored
for another, who knows you by heart.
Take down the love letters from the bookshelf,
the photographs, the desperate notes,
peel your own image from the mirror.
Sit. Feast on your life.
by Derek Walcott
Über die Seele und Werte des alten Kontinents
von Mathias Greffrath
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Wie kann man, so fragte der Papst im Europäischen Parlament, das Vertrauen in eine „friedvolle, kreative und unternehmungsfreudige“ Zukunft Europas wiedergewinnen? Und dann erzählte er von einem 500 Jahre alten Bild, einem Fresko des Raffael, das im Vatikan zu sehen ist. „Es stellt, so der Papst, die sogenannte Schule von Athen dar. In ihrem Mittelpunkt stehen Platon und Aristoteles. Der erste deutet mit dem Finger nach oben, zur Welt der Ideen, zum Himmel, könnten wir sagen; der zweite streckt die Hand nach vorne, auf den Betrachter zu, zur Erde, der konkreten Wirklichkeit.“ Platon, mit der kosmologischen Schrift Timaios in der Hand zeigt in die Welt der Ideen und Ideale, und der Naturforscher Aristoteles, die Ethikschrift im Arm, weist nach vorn in die Zukunft. Das gute Leben für alle im Einklang mit der Ordnung des Kosmos.
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…am 15. Juni 2019 geht die zehnjährige Intendanz von Lars-Ole Walburg zu Ende, das Ensemble und das künstlerische Team verstreut sich, wandert weiter, zu neuen Orten, andere kommen. Das gehört zu unserer Zunft, die Erneuerung zum künstlerischen Prozess. Aufbruch bedeutet Abschied. Abschied bedeutet Aufbruch. Die letzte nun erscheinende Ausgabe unseres HEFT, das den Spielplan ästhetisch und gesellschaftspolitisch reflektiert, ist die Dokumentation dieser zehn äußerst lebendigen Jahre: eine Hommage an das Ensemble und die Mitarbeiter*innen dieses Theaters und zugleich Spiegel dieser politisch hochbrisanten Zeit und den in ihr geführten Auseinandersetzungen, Hoffnungen, Enttäuschungen und Analysen, denen sich das Schauspiel Hannover unter Lars-Ole Walburg stets gestellt und zuweilen auch angestiftet hat. Von A-Z gegliedert, versucht diese Dokumentation den besonderen Geist dieser Jahre einzufangen. Theaterabende, Diskussionen und Menschen werden hier noch einmal durch die Zeit versammelt. Das Buch richtet sich nicht nur an die Zeugen dieser Dekade, sondern auch an jene, die Theater als Ort der öffentlichen Debatte suchen.
Photography on a Postcard 2019
Photography on a Postcard (POAP) is back for its second year as the official charity partner of Photo London. Photography on a Postcard presents a unique chance to own a signed mini masterpiece by a well-known photographer. We aim to democratise the Photo London experience by placing all the photographers on a level playing field and starting off the bidding at the same price. Each 10 x 15cm work will be up for anonymous auction with photographers’ names revealed the day after the auction ends meaning the buyers will be in for some happy surprises. View the list of participating photographers here. 100% proceeds donated to The Hepatitis C Trust to help them in their aim to eliminate hepatitis C in the UK by 2025
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Ich sitze nur da und beobachte diesen Menschen von gegenüber, den Taubenmann.
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Vor einigen Monaten kam unser Nachbar – ein arbeitsloser Elektiker, der seine Karriere und seine Familie für das Spiegeltrinken aufgab – auf die grandiose Idee, einen Taubenkäfig in seinem Garten aufzustellen. Ohne daran zu denken, dass sich jemand um die Flugratten kümmern, sie füttern oder ab und zu auch fliegen lassen muss. Ein Vogel nach dem anderen fiel tot um. Von anfangs dreizehn Tauben ist heute noch nur eine Handvoll da.
… heute in der Früh hat er die achte herausgeholt. Die anderen haben sie zu Tode gepickt. Danach ist er wieder schlagen gegangen!
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Jahrhundertautoren gegen den Krieg
Es muss einer den Frieden beginnen
Schreib das auf, Kisch! – Ein Kriegstagebuch
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Ich versuchte die Frage, wer von uns nicht heimkommen werde, zu lösen, indem ich darüber nachdachte, wen von uns am wenigsten Verbindungslinien mit dem Leben verknüpfen. Ich glaube nicht, dass die Lostrennung vom Leben plötzlich erfolgen könne, ohne Rücksicht auf die Zahl und Festigkeit der Bande, die den Betroffenen an das Dasein ketten…
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Egon Erwin Kisch
…a film by Raúl de la Fuente and Damian Nenow
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WARSAW, 1975: Kapuściński is a brilliant veteran journalist, an idealist and a friend of lost causes and revolutions … at the polish press agency, he convinces his boss to send him to Angola where a bloody civil war has broken out on the eve of the country’s independence. He embarks on a seemingly suicidal road trip into the heart of the Civil War. There, he witnesses once again the dirty reality of war and discovers a sense of helplessness previously unknown to him. Angola will change him forever: it was a reporter that left Poland but it was a writer that returned
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GTR Teil 12
von Habbo Knoch
Hairatan – Aufgerissen: Grenzorte sind Niemandsland. Was sich dort findet, ist meist austauschbar: Kontrollpunkte, Willkommensschilder, Friedensbrücken. Und dann ist man doch mitten im Krieg. Auch den Norden Afghanistans an der Grenze zu Usbekistan hat er in den letzten Jahren erreicht. Leben wird dort weggebombt. Ein Junge, der durch Ruinen läuft, erinnert an ein Bild von Paul Klee, den Angelus Novus, 1920 im München der Nachkriegswirren entstanden. Die Arme wie zur Segnung erhoben, der Mund weit offen, die Augen übergroß, vielleicht ein Redner. Der jüdische Philosoph Walter Benjamin sah darin etwas anderes. Im Pariser Exil schrieb er im März 1940 in der neunten seiner Thesen über den Begriff der Geschichte: „Der Engel der Geschichte muß so aussehen. Er hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wo eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füße schleudert.“ Ein Sturm „treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft“. Dieser Sturm – das war für Benjamin der „Fortschritt“. Durch die aufgerissenen Augen des Angelus Novus sehen wir ihn als das, was er ist: eine Macht, die Zerstörung hinterlässt. Der Junge hat keine Flügel. Was er sieht?
collection P.S. – cuban boxers
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Mir schwebt bei der Musik eine typische Boxerbewegung vor, der Shuffle, bei dem das schlurfende Geräusch entsteht. Es hört sich beinah wie Tanzschritte an oder wie der Klang eines Zuges.
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Miles Davis
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Er zog sich noch schlaftrunken zwischen den verlassenen Schließschränken an und ging mit einer rissigen, schwarzen Tasche davon. Er hatte sie bei seinem ersten Berufskampf an einem Abend spät im Herbst getragen, als er Titelhalter des Goldenen Handschuhs war, und all seine Verwandten hatten ihn einen Champion genannt.
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Nelson Algren
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Wenn die Menschen wieder Hunger haben, dann lernen sie auch wieder boxen.
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Ernst Wagner, ehemaliger Leiter der ältesten Boxschule Deutschlands
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Er frühstückte mit der Gelassenheit eines Boxers, der böse gezeichnet ist, vier hört und noch weitere fünf Sekunden wirklich zu entspannen versteht.
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Ernest Hemmingway
lost and found: medico – Report 26 / August 2005
Im Inneren der Globalisierung – Psychosoziale Arbeit in Gewaltkontexten
Im ersten Teil des vorliegenden Bandes geht es um einen Begriff dessen, was
Trauma in verschiedenen Kontexten bedeuten kann. Zum Einstieg beschreibt
Usche Merk die Erfahrungen von Trauma und psychosozialer Arbeit am Beispiel
der medico-Geschichte. Die Praxis, die sich auf dem Hintergrund post-diktatorischer
Gesellschaften entwickelt hat, muss sich heute den Auswirkungen nicht-staatlicher
und innerfamiliärer Gewalt stellen und eine radikale Ethik gegen jegliche Art der
Instrumentalisierung und des Missbrauchs entwickeln.
Die Strukturmerkmale und Veränderungen, die die aktuellen bewaffneten Konflikte
prägen, erläutert der Beitrag von Anne Jung am Beispiel der jüngsten Bürgerkriege
in Afrika. Diese sind eingebunden in einen globalen Kampf um Rohstoffressourcen,
in der allein lokale Gewaltökonomien die Zugänge verwalten und kontrollieren.
Fernando Suazo beschreibt in seinem Text, wie Kultur und Identität zu einer Ressource
der guatemaltekischen Mayas werden, sich mit dem psychosozialen Trauma
zu konfrontieren und ihre Anerkennung als Subjekte einzuklagen.