FAZ; 11.1.2018 – Wahrhaftig sein, Auge in Auge
GTR Teil 1
von Habbo Knoch
Kutupalong – Gestrandet: Unweit des offiziellen Kutupalong Flüchtlingslagers in Bangladesh steht am Naaf River, der Grenze zu Myanmar, eine Ruine, die sie „Brücke“ nennen. Was nach Hoffnung klingt, endet im Fluss und taugt nur als Anleger für illegale Boote, übervoll mit vertriebenen Rohingya vom anderen Ufer. Die Rechtlosen waren schon 2008 auf beiden Seiten nicht gewollt. Viele hausten unversorgt in wilden Lagern am Fluss. Namen von Toten sind wie Vorboten eines Völkermords in die Pfeiler geritzt. Der Ort macht die ganze Zerrissenheit des indischen Subkontinents deutlich. Schon Tagore ahnte das, als er Gandhi schrieb, die Idee der Gewaltlosigkeit garantiere keinen Frieden, wenn sie an die Macht komme. In Gandhis Ashram in Noakali, ein paar Stunden nordöstlich von Kutupalong, steht eine halbfertige Statue des Gründers. Doch statt ihn und seine Visionen ehren zu können, müssen dort immer mehr Flüchtlinge, Verarmte und Zerstrittene aus der Region versorgt werden.
„I believe in the sacredness and dignity of the individual. I believe that all men derive the right to freedom equally from God. I pledge to resist aggression and tyranny wherever they appear on earth. “
conflict archive – Ausstellungskonzept
„Kontext: als Erinnerungskultur den Gedanken eines „offenen Archivs“ umzusetzen, teils als Kunstprojekt, aber mit dem Ziel der Dokumentation; „Archiv“ war dabei seiner elitären Bedeutung (als „Staatsarchiv“) enthoben und Bürger gebeten, Dokumente, die sie für relevant halten, in das „offene Archiv“ einzubringen zu meinen gestellten Arbeiten. In diesem Rahmen läßt sich der Ansatz des „conflict archive“ in die Open-Access-Debatte einrücken: Bereitstellung und Zugang wichtiger als die „Hoheit“ über das Material.“
Borders and beyond – ein musikalisch-verbaler Grenzgang
“ Wir haben in unendlich vielen Verträgen den absehbar richtigen Umgang beschrieben und verabredet. Und doch sind Kriege und Konflikte unaufhörlich Teil unserer menschlichen Realität. Güte und Wahrheit sind die ersten furchtbaren Opfer.
Wir haben den Krieg nicht beseitigt, nicht einmal dadurch, dass wir uns seine Schrecken immer wieder vor Augen führen. Mit Wolf Böwig kommt nun ein renommierter Kriegsberichterstatter ins Kloster Loccum und mit Bettina Pahn und Joachim Held zwei international gefeierte Musikvirtuosen und Echopreisträger. Ein Wechselspiel zwischen Wort und Musik als Grenzgang zwischen den Fronten. …“
7ter Oktober 2017
18.30Uhr
Kloster Loccum
Stiftskirche
…in Obhut und Verantwortung von Dr. Benjamin Möckel und weiteren
Mitarbeiterinnen des Lehrstuhls von Prof. Dr. Habbo Knoch ist im Kontext
des Forschungsprojekts „Moral Iconographies“ gelauncht worden.
Mit dem Blog ist beabsichtigt, aktuelle Bilder oder visuelle Zeichen auf
ihre Bildspuren im Kontext von Moralzusammenhängen zu betrachten
und so zu einer visuellen Archäologie des Moralischen im neunzehnten
und zwanzigsten Jahrhundert beizutragen.
Pedro Rosa Mendes geht in Osttimor auf Pilgerfahrt
Gewalt, Mord und Ströme von Blut. Pedro Rosa Mendes’ Roman „Die Pilgerfahrt des Enmanuel Jhesus“ beginnt mit einer Schachtel, die einem der Protagonisten am Flughafen überreicht wird: Sie enthält einen abgeschlagenen Kopf, aus dem Maden kriechen. Kurz darauf wird ein treuer Hund zeremoniell erschlagen, werden Stiere in animistischen Blutorgien hingemetzelt, und vor allem die timoresischen Menschen leiden und sterben. Sie werden bombardiert, erschossen, erstochen oder sind auf der Flucht vor Kampfhandlungen so verzweifelt und erschöpft, dass sie ihre Kinder in Erdhöhlen zurücklassen. Die zentrale Figur des Romans, der junge Architekt Alor, wohnt in einer Pension, deren Zimmer nach einzelnen Massakern benannt sind… FAZ 06.07.17
hier wurden 1947 die Details zur Teilung des Indischen Subkontinents vereinbart – Shimla/Indien
diary
Vertreibungen bei Rangamati – Bangladesh
Delhi Expressway – Indien
diary
nach Aufständen in den Chittagong Hilltracts – Bangladesh
Golden Temple der Sikhs – Amristar/Indien
Gandhi Memorial – Noakali District/Bangladesh